Die Kraft der
Verletzlichkeit

Trau dich, spür dich, zeig dich…
und das Leben wandelt sich!

Die Kraft der Verletzlichkeit

Warum Verletzlichkeit nicht Schwäche bedeutet und warum es immer gut ist, als Erste/r „Ich liebe dich“ zu sagen …

Die Kraft der Verletzlichkeit? Was bedeutet das? Heißt das nicht, schwach zu sein? Angreifbar? Also genau das Gegenteil von: In meiner Stärke und Energie sein?

Tatsächlich sind sehr viele Menschen genau davon überzeugt. Kein Wunder – unsere Gesellschaft lebt es uns jeden Tag vor. Alpha Männchen und Weibchen, die Stärke, professionelle Distanz und Coolness zeigen, dürfen nach ganz oben auf der konventionellen Karriereleiter.

Wer sich verletzlich zeigt, wird meist automatisch als unsicher und weniger kompetent eingestuft. Aber ist das wirklich das, was wir wollen? Und ist das wirklich, wie wir Menschen ticken?

Die Wahrheit ist …

Wir alle sind verletzlich.

Das Problem ist: Das Gefühl der Verletzlichkeit und andere negative Gefühle werden viel zu oft zur Seite geschoben und verdrängt. – im Sinne von „wer dazugehören will, muss stark und ‚tough‘ sein“.

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Wer traut sich „Ich liebe dich“ zuerst zu sagen?

So eine starke Frau ist auch Brené Brown. Als promovierte Wissenschaftlerin und erfolgreiche Autorin hält sie international Vorträge. Sie sagt von sich selbst, dass sie „eigentlich“ Verletzlichkeit hasst und gerne stark ist und die Dinge unter Kontrolle hat.

Wer sie aber reden hört, merkt schnell: Von den Themen ‚Toughness‘, coole Distanz und unauthentische Selbstdarstellung hält sie schon lange nicht mehr viel.

Und sie weiß tatsächlich, von was sie spricht. Sechs Jahre lang hat sie mit hunderten Menschen Interviews geführt. Sie wollte herausfinden, was Menschen ausmacht, die sich verbunden fühlen mit sich und der Welt und was der Unterschied ist zu Menschen, die diese Zugehörigkeit nicht empfinden.

Gleich vorneweg: Keiner der Menschen aus der Gruppe der „Verbundenen“ hat es dorthin geschafft, ohne auf diesem Weg seine oder ihre Komfortzone zu verlassen.

In uns allen sind Gefühle wie Scham und Angst tief verwurzelt. Diese gilt es zu überwinden bzw. liebevoll anzunehmen, wenn man in ein Gefühl Verbindung, der Ruhe und des tiefen Vertrauens in sich und die Welt kommen möchte (und wer will das nicht? ;))

Raus aus der Komfortzone, rein in die Verletzlichkeit!

Brown nennt diesen Prozess „Excruciating vulnerability“ – was man in etwa mit schmerzhafte, quälende, kaum aushaltbare Verletzlichkeit übersetzen kann. Klingt nicht sexy. Aber: Genau diese Verletzlichkeit – bzw. uns in unserer Verletzlichkeit zu zeigen – öffnet uns ganz neue Möglichkeiten!

Dabei ist es zu 99% nur unsere eigene Angst, die uns daran hindert, in diese Verbindung zu gehen! Gedanken wie „Ich bin nicht gut/schön/schlau genug“ kennt wohl jede und jeder von uns. Oder ganz einfach ein großes Gefühl von Unwohlsein, sobald wir uns unter (fremden) Menschen befinden.

Die Angst sich zu blamieren. Etwas Falsches zu sagen. „Was werden die anderen nur von mir denken, wenn ich dieses oder jenes sage oder tue?“

Auch wenn es nicht leicht und angenehm ist: Wenn wir uns mit anderen Menschen verbinden wollen, dann geht das nur, wenn wir uns in unserer Verletzlichkeit zeigen.

„The ability to connect is why we are here” – Brené Brown

Was bedeutet eigentlich Verletzlichkeit?

Brown hat sich in ihren Studien auf die Gruppe konzentriert, die sie die „Worthiness people“ nennt. Also die Leute, die sich gut verbunden fühlen und auch das Gefühl haben, es wert zu sein dazuzugehören.

Was sie alle eint, sind drei Aspekte: Courage, Compassion und Connection. Mit Courage ist gemeint, dass wir uns zeigen, wie wir sind – und den Mut haben dabei nicht perfekt zu sein.

Compassion ist die Lebenspraxis, zuerst gut für sich zu sorgen und dann erst für die Anderen (auch wenn sich das vielleicht egoistisch anhört). Aber nur wenn man gut auf sich schaut, hat man auch die Kraft, sich gut um andere Menschen kümmern zu können.

Und Connection schließlich meint die Qualität, mit sich selbst, so wie man wirklich ist, in Verbindung zu sein, ganz nach dem Motto „Ich bin wie ich bin – nicht wie ich sein sollte„.

Und last but not least: Verletzlichkeit! Wenn die gut verbundenen Menschen über Verletzlichkeit sprechen, dann sehen sie diese nicht als anstrengend oder negativ an, sondern als menschliche Notwendigkeit. Denn nur wenn sie sich mit ihrer Verletzlichkeit zeigen, können sie mit anderen Menschen in Verbindung kommen.

Man könnte auch sagen: Sie öffnen sich der Welt im vollen Vertrauen und ganz so, wie sie sind. Sie trauen sich zuerst „Ich liebe dich“ zu sagen, auch wenn sie Gefahr laufen, dass die Reaktion negativ ist.

„Verletzlich zu sein ist der einzige Weg, deinem Herzen zu erlauben,
wahre Freude zu empfinden.“ – Bob Marley

Es ist nicht einfach, aber es funktioniert!

In sehr vielen Menschen existiert der starke Wunsch, die Dinge kontrollieren und vorhersehen zu können, weil sie sich davon Sicherheit versprechen. Auch Brown tickt so und ihre Erkenntnis, dass nur das Zeigen von Verletzlichkeit dazu führt, in eine echte Verbindung zu kommen, hat sie zuerst in eine ziemliche Sinnkrise gestürzt.

Es ist ja auch tatsächlich nicht leicht, diesen Weg zu gehen.

Das Problem ist: Wir können vor unserer Verletzlichkeit und anderen negativen Gefühlen davon laufen, dadurch werden sie aber nicht verschwinden.

Die Verletzlichkeit umarmen …

Oder wir können die Verletzlichkeit umarmen und zu ihr stehen und darauf vertrauen, dass wir von der Welt geliebt werden. Nicht dass wir „trotzdem“ geliebt werden, sondern gerade deswegen!

Sich verletzlich zu fühlen, bedeutet nicht zuletzt, Lebendigkeit zu spüren.

Und genau diese Lebendigkeit geht verloren (und verbaut damit auch den Weg zu den schönen und glücklichen Gefühlen) wenn wir Verletzlichkeit als etwas Negatives und zu Verdrängendes sehen.

Also: Trau dich imperfekt und verletzlich zu sein – du wirst sehen, welche Türen sich dadurch öffnen! Und sei dir sicher: Den anderen Menschen geht es ganz genau so wie dir. Und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: die meisten Menschen sind dir sogar dankbar, wenn sich endlich mal einer traut, sich verletzlich zu zeigen 😉

 

Wenn du mehr über das Thema Verletzlichkeit erfahren willst, schau dir hier den Ted Talk von Brené Brown an:

Und wenn du noch einen Schritt weiter gehen willst …

… und die Kraft deiner Verletzlichkeit nutzen möchtest, dann ist unser Intensivtraining RISE! vielleicht genau das richtige für dich: https://pioneersofchange.org/rise/

Du lotest deine Grenzen aus und wächst über dich hinaus…

Wie geht’s dir mit Verletzlichkeit? Ich freu mich über dein Kommentar!

Martin Kirchner ist Mitgründer der Pioneers of Change in Österreich

Beitrag verfasst mit Unterstützung von Anne Erwand

PS: Bei RISE geht es übrigens darum, zu begreifen, dass wir nicht Opfer unserer Umstände sind, sondern wie wir unser Leben selbst in die Hand nehmen können.

Schau dir das an – und sei dabei: pioneersofchange.org/rise/