Gerhard Lindner

Ingenieur im Bereich F&E von Windkraft bis Raumfahrt, seit 1998 selbständig beratender Ingenieur, seit 2015 Lehrender an der FH Joanneum

+43-316-293701

Engineering & Humanity

In 35 Jahren als Ingenieur habe ich erlebt wie unmenschlich es in unserem Metier oft zugeht. Das beginnt schon bei der Ausbildung, die ein extremes Ausmaß an Disziplin voraussetzt, um sich das erforderliche Wissen in der vorgesehenen Zeit anzueignen.

Weiter geht es dann im Berufsleben, wo insbesondere in technischen Unternehmen den menschlichen Bedürfnissen häufig zutiefst widersprochen wird. Viele Nicht-Ingenieure kennen es auch: Ständiger Leistungsdruck, unrealistische Zeitvorgaben, Schuld­zuweisungen, Unterdrückung von Talenten, etc.

Ich kenne viele hochbegabte – meist auch sehr sensible – Ingenieure, deren Potential in ihrer Firma nicht annähernd genützt, ja oft sogar unterdrückt wird. Auf der anderen Seite habe ich gesehen, wie sehr diese Menschen in ihrer Kreativität aufblühen, wenn sie als Menschen wahrgenommen werden.

Mein großer Traum

Bei den Pioneers habe ich das erste Mal gewagt anderen Menschen von meinem großen Traum zu erzählen, nämlich Menschlichkeit in die Welt der Ingenieure zu bringen.

Meine Tätigkeit als Lehrender an einer Fachhochschule gibt mir die Gelegenheit gleich bei der Ausbildung zum Ingenieur anzusetzen. Das beginnt bei scheinbaren Kleinigkeiten wie meine Studenten respektvoll und auf Augenhöhe zu behandeln. Ein weiteres Herzensanliegen ist es meine, von den Studenten gefürchteten, Fächer nicht mittels Frontalvortrag zu vermitteln, sondern mit einem der neuen pädagogischen Konzepte (natürliches Lernen, Laising etc.) – wo das Lernen gleichsam von selbst und mit Begeisterung „passiert“.

Meine große Vision für die Zukunft ist es gemeinsam mit begabten Ingenieuren ein Unternehmen für „Greenfieldentwicklungen“ zu gründen. Durch den menschlichen Ansatz im Unternehmens­konzept werden bisher nicht gekannte Produktivität und Kreativität, beim Entwickeln revolutionärer, fächerübergreifender Lösungen, ermöglicht.

„ Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Welt nur dann „verbessern“ werden, wenn wir lernen liebevoll und achtsam mit uns selbst, den Mitmenschen und der Natur umzugehen.“