Wirksam vor deiner Haustür

Beispiele für gemeinschaftliches Engagement

Es war vor einer Woche auf einer Geburtstagsfeier. Stephanie aus unserem Team fragte Joschi, das Geburtstagskind, ob sie ein paar Minuten Aufmerksamkeit haben könnte. Und dann stellte sie einigen Gästen die Frage:

“Wovon träumt ihr? Und wie können wir den Ort, wo wir leben, zu einem noch schöneren Ort machen?”

Eine halbe Stunde später gab es eine riesige Sammlung an Ideen.

Aber das Beste kommt erst …

24 Stunden später hatten fünfzehn Menschen beigetragen den Volleyballplatz zu sanieren, der zwei Jahre lang brach gelegen war. Der eine lieh sein Auto, die andere Werkzeug, wieder andere mähten das Gras. Kinder und Erwachsene  bemalten Steine, die im Dorf verteilt wurden. Innerhalb von nur 24 Stunden haben einige wenige Menschen ein Stück Welt schöner gemacht – und das mit Leichtigkeit und Freude!

Wie Menschen als regionale Gruppe aktiv und wirksam werden, davon erzählen auch die folgenden Beispiele:

Ein „Wald der Zukunft“ fürs Waldviertel

Bei Christa aus dem Waldviertel begann alles beim „Be the Change“ Symposium. Da trat bei vielen ein ganz klarer Herzenswunsch an die Oberfläche:

WIR WOLLEN BÄUME SETZEN! Ganz aktiv die Hände in die Erde graben, um hier in der Region unseren Beitrag zu leisten.”

Das Waldviertel hat sich durch den Klimawandel in den letzten fünf Jahren komplett verändert. Die Fichten-Monokulturen mussten nach einer Borkenkäfer”plage” kahlgeschlägert werden. Das hat ein völlig neues Landschaftsbild entstehen lassen.

“Zeitzeug:innen zu sein, wie der Wald rund um uns zugrunde geht, hat tiefe Spuren in uns hinterlassen und umso stärker war der Wunsch, mit einer sinnerfüllten Aktion einen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft zu leisten”, sagt Christa.

Kooperation mit dem Verein „Waldsetzen jetzt“

Gemeinsam mit dem Verein „Waldsetzen jetzt“ fanden sie einen Waldbesitzer, der auf seinem Waldstück die Fichten aufgrund der Borkenkäferkalamität hatte schlägern müssen. Christa und ihre Regionalgruppe pflanzten dort unter Anleitung eines Waldexperten einen „Wald der Zukunft“: eine bunte Mischung aus Buchen, Eichen, Lärchen, Küstentannen und Fichten ersetzte die bisherige Monokultur.

“Bei Nieselregen (das beste Wetter um junge Bäume zu pflanzen) und Vogelgezwitscher haben wir unsere Hände in die Erde gegraben,  gemeinsam gesungen und hatten viel Freude über die Sinnhaftigkeit unseres Tuns. Voll Stolz und auch erschöpft haben wir nach getaner Arbeit das Schild am Waldrand aufgestellt: Pioneers of Change hat hier 1110 Bäume gepflanzt!”

Christa und ihre Regionalgruppe werden „ihre“ Bäume regelmäßig besuchen, ihnen beim Wachsen zusehen und den Bauern bei der Kulturpflege unterstützen.

Die Rückmeldung der Teilnehmer:innen war: „Wie schön war diese gemeinsame Arbeit in der Natur und wie schön war es so sinnerfüllt tätig zu sein.“

„Ich würde es sofort wieder machen!“

 

„The Citizen is present“ – den Wert von Präsenz erfahrbar machen

Nun reisen wir in den hohen Norden, nach Kiel.

Dort gründete sich zu Zeiten des ersten Lockdowns im März 2020 die Gruppe „Pioneers of Change Kiel & anderswo online“ – eine Online-Regionalgruppe, um Begegnung auch ohne physischen Kontakt zu ermöglichen. Mit der Zeit etablierte sich aufgrund der ortsunabhängigen Treffen via Zoom eine Gruppe von Menschen, die teils einige hundert Kilometer voneinander entfernt leben.

Bei einem dieser Online-Treffen berichtete eine Teilnehmerin fasziniert von der Kunstaktion „The Citizen is Present“ (inspiriert von der Kunstaktion von Marina Abramovic im Museum of Modern Art im Jahr 2010). Die Aktion lenkt die Aufmerksamkeit der Menschen auf den gegenwärtigen Moment im öffentlichen Raum und was darin passiert. Sie ermöglicht stille Begegnung mitten im Geschehen.

Diese Aktion setzt die Gruppe nun erstmals am 5. Juni beim 15. Festival für Gesundheit und Lebenskunst in Eutin um – und die bisherige Online-Gruppe erfüllt sich so den Wunsch nach einem physischen Treffen.

In diesem Video kannst du dir einen Eindruck von dem Projekt „The Citizen is present“ verschaffen:

„Wer Bäume setzt, obwohl er/sie weiß, dass er/sie nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat angefangen den Sinn des Lebens zu begreifen.“

Fotos von der Waldpflanzaktion im Waldviertel:

Das folgende Foto zeigt Ellen, Seva, Angelika von der PoC-Regionalgruppe „Kiel und anderswo“

Selbst loslegen

Und du? Hast du Lust bekommen, auch etwas direkt vor deiner Haustür umzusetzen? Wir unterstützen dich dabei!

  • Bei der Workshop-Reihe „Gastgeber:in werden“ lernst du das Handwerkszeug für die Gründung einer Regionalgruppe, konzipierst dein allererstes Treffen und bekommst Feedback zu deinen Ideen.
    Start am Do, 02. Juni 2022 ab um 19.30 Uhr
    >> Weitere Infos und Anmeldung
  • Bei der Projektschmiede kannst du dein Projekt präsentieren, jede Menge Inspiration tanken und andere Ideenbringer:innen durch dein Feedback mit ihren Vorhaben weiterbringen. Mittwoch, 01.06. ab um 17.00-20.30 Uhr online
    >> Weitere Infos und Anmeldung
  • Beim Community-Open Space kannst du dich in einem strukturierten Rahmen mit anderen zu Fragen austauschen. Und wer weiß? Vielleicht entsteht daraus ja auch die Idee, eine Gruppe zu starten oder ein bestimmtes Thema systematischer verfolgen zu wollen? Montag, 23.05., von 20-21.45 Uhr
    >> Weitere Infos und Anmeldung

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Und was ist deine Geschichte?

Bist du selbst bei dir vor Ort bereits aktiv geworden? Magst du dazu etwas teilen? Was würdest du gern tun und wo hakt es noch? 

Teile deine Gedanken zum Blogartikel gern hier in den Kommentaren.

Portraitfoto von Stephanie

Hemma Rüggen ist Teil des Kernteams von Pioneers of Change

Stephanie Ristig-Bresser gehört zum Kommunikationsteam der Pioneers of Change.