Was bleibt, wenn wir gehen – und was wächst, wenn wir geben?

Vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt 50 Jahre alt bin. Oder daran, dass meine drei Kinder langsam aus dem Nest fliegen und beginnen, sich große Fragen zu stellen.

Jedenfalls beschäftigt mich immer öfter: Wie geht es der jungen Generation heute – wirklich?

Und was heißt es, ihnen diese Welt zu hinterlassen? Nicht nur ökologisch oder politisch – sondern auch innerlich: Welche Bilder, welche Geschichten über das Leben, welchen Prägungen geben wir ihnen mit?

Wenn ich jungen Menschen zuhöre, spüre ich: Viele sind hellwach. Sie sehen die Krisen klar. Sie tragen Fragen, für die es kaum Antworten gibt. Und gleichzeitig fehlt ihnen oft das, was wir alle brauchen: Räume, in denen sie sich verbunden, wirksam und wirklich gemeint fühlen. Nicht „betreut“ oder „motiviert“, sondern gesehen – in ihrer eigenen Kraft.

Und ich erinnere mich an mich selbst mit 20. Suchend. Überfordert. Hoffnungsvoll. Damals war es entscheidend, wem ich begegnet bin – wer mir Vertrauen geschenkt hat, ohne mir zu sagen, wie ich sein soll. Vielleicht hattest du auch das Glück und erinnerst dich an solche Menschen auf deinem Weg?

Um genau solche Entwicklungsräume für viele junge Menschen zu ermöglichen, entstand das Youth.Empowered – eine Initiative von Pioneers of Change. Im Sommer finden zwei intensive Seminare statt – bitte empfiehl sie motivierten Jugendlichen in deinem Umfeld! Ab Herbst folgt ein regionales Begleitprogramm.

Einen starken Einblick in das Denken dieser Generation gibt Paul, einer unserer jungen Kollegen, in seinem beeindruckenden Blogbeitrag Warum ich nie zur Uni gegangen bin – oder in unserem Summit-Interview.

Falls dich das Thema Jugend auch berührt und du unterstützen magst, dass wir die Jugendinitiative bzw. Teilnahmeplätze für Jugendliche weiter finanzieren können, dann freue ich mich. Auch kleine Beträge helfen.

Bei der Frage, was wir der Welt hinterlassen, wird mir immer klarer: Es hat wenig mit Besitz zu tun. Es zeigt sich nicht in großen Gesten, sondern in der Art, wie wir einander begegnen – Tag für Tag. Ob wir zuhören, statt zu belehren. Fragen stellen, statt vorschnell zu antworten. Und vor allem: ob wir mit unserem Sein und Tun dazu beitragen, die Liebe zu mehren. Die Welt kann es gebrauchen.

Von Herzen,
Martin Kirchner 
(für das Pioneers of Change-Team)