Leading for Life

Führungsprinzipien, die dem Leben dienen

Wie können wir unser Leben im Kollektiv (in Organisationen, Unternehmen, Institutionen, im Gemeinwesen) so gestalten, dass es dem Leben dient?

Kollektive bzw. Systeme werden durch Entscheidungen gestaltet. Wenn wir entscheiden, wenden wir (bewusst oder unbewusst) Kriterien bzw. Faktoren an (Prioritäten, Rahmenbedingungen…). Und diese sind wiederum von dahinterliegenden Werten, also dem was uns etwas wert ist, geprägt.

Wenn wir als Verbundenheit als zentralen Wert für unser Führungshandeln anerkennen, dann können wir uns mit Hilfe folgender Fragen auf die Suche nach Antworten machen.

Führen in Verbundenheit mit unserem Körper

  • Wie können wir unseren körperlichen Resonanzphänomene als wichtige Information bei Entscheidungen berücksichtigen?
  • Wie können wir Arbeit und Arbeitsrhythmen so gestalten, dass unser Körper und seine Bedürfnisse respektiert und integriert ist?

Führen in Verbundenheit mit unserem Mitgefühl

  • Wie können wir unsere Gefühle in unsere gemeinsamen Entscheidungen bewusst integrieren statt uns unbewusst von ihnen (ver)leiten zu lassen?
  • Wie kann unser Mitgefühl für die Welt in Ergänzung zur Erkenntnis der Welt Basis unserer Entscheidungen in Organisationen werden?
  • Wie können wir so arbeiten, dass wir uns in Resonanz mit der Welt und mit unseren Aufgaben fühlen?

Führen in Verbundenheit mit der eigenen inneren Quelle

  • Wie können wir uns mit unserer inneren Quelle verbinden, bevor wir gemeinsam Entscheidungen treffen?
  • Wie können wir Stille und Achtsamkeit in Organisationen so integrieren, dass die Gestaltungskraft aus dieser Seinsqualität heraus erwächst?

Führen in Verbundenheit mit Mutter Erde

  • Wie entscheiden wir, wenn wir unsere tiefe Verbundenheit mit der Natur anerkennen?
  • Wie entscheiden wir, wenn wir uns als Teil eines lebendigen Organismus Erde begreifen?
  • Wie können wir Naturerfahrung ganz praktisch in unsere Entscheidungsprozesse integrieren?
  • Wie wäre es, wenn wir uns vor gemeinsamen Entscheidungen in die Natur begeben und uns mit ihr verbinden?

Führen im Flow

  • Wie können wir so führen, dass wir das, was sich im Lebens-Flow zeigt, aufgreifen und in Resonanz mit dem was gerade ist, entscheiden?
  • Wie können wir in unserer Führung das Chaotische, Unvorhergesehene, die disruptive Veränderung willkommen heißen und als Gelegenheiten für Neues verstehen?
  • Wie können wir lernen, Entwicklung als dynamischen, nicht-linearen Prozess zu verstehen und sich diesem Prozess furchtlos hinzugeben, statt ihn kontrollieren und abkürzen zu wollen?

Führen im Zyklus

  • Wie entwickeln wir Kollektive so, dass Ideen, Projekte, Produkte entstehen, erblühen, reifen und wieder sterben dürfen?
  • Wie organisieren wir unsere Arbeit so, dass Frauen ihren weiblichen Zyklus selbstverständlich leben und die unterschiedlichen hormonellen Zustände als Ressource verstanden werden?
  • Wie integrieren wir die Zyklushaftigkeit der Natur in unsere Arbeitsprozesse?
  • Wie gestalten wir radikale, tiefgehende Transformationsprozesse, in denen alles sterben darf, damit auch alles neu werden darf?

Führen und ganzheitliches Wahrnehmen

  • Wie können wir ergänzend zu analytischen Fähigkeiten unseres bewussten Verstandes auch subtilere Wissensformen und „Ahnungen“ in unsere Entscheidungen integrieren?
  • Wie können wir Kollektive so gestalten, dass sie fähig werden, die „schwachen Signale“ aus dem Feld aufzunehmen und zu verarbeiten?

Führen und Integrieren

  • Wie können wir unterschiedliche Perspektiven und Wahrnehmungen in Organisationen zusammenbringen und Räume für Integration von Widersprüchen öffnen?
  • Wie können wir führen, indem wir Meinungen integrieren und Lösungen auf höherer Ebene jenseits der Widersprüche anstreben?
  • Wie können wir insbesondere die „Ränder“ des Systems integrieren und ihre Weisheit in unseren Entscheidungen berücksichtigen (Marginalisierte, an den Rand Gedrängte, ungehörte Stimmen)?
  • Wie können wir „alles, was ist“ aufnehmen und in einem Raum von Akzeptanz halten, bis sich eine Lösung zeigt?

Führen und für das Ganze sorgen

  • Wie entscheiden wir, wenn wir nicht nur den Vorteil für uns selbst, unser Team, unsere Organisation im Blick haben, sondern das größere Ganze?
  • Wie können wir Führung als „Service to the Community“ verstehen, ein Dienst am Ganzen?
  • Wie können wir in Teams und Organisationen das größere Ganze – die Vision gelungenen Lebens – nähren?
  • Wie können wir Führung mehr als „Hosting“ verstehen und weniger als Held*innentat?

Führen als Gemeinschaftsleistung

  • Wie können wir Führungsstrukturen etablieren, die Führung als Gemeinschaftsleistung verstehen, wo jene Person situativ die Führung übernimmt, die gerade das meiste Wissen, die meiste Erfahrung, die meiste Kapazität dafür hat?
  • Wie können wir Entscheidungsprozesse etablieren, die die Vielfalt an Perspektiven als Ressource versteht und als Beitrag für kluge, nachhaltige Lösungen?
  • Wir können wir lernen, gemeinsam mit anderen auf Augenhöhe zu entscheiden?
  • Wie können wir die partnerschaftliche und wahrhaftige Kooperationsfähigkeit stärken?
  • Wie können wir Organisationen aufbauen, die sich als Gemeinschaft von Gemeinschaften verstehen, die sich dezentral selbstorganisiert auf lokaler Ebene organisieren?
  • Wie können wir die Selbstorganisationsfähigkeit auf lokaler Ebene so stärken, dass im Fall eines Zusammenbruchs von großen bürokratischen Strukturen das Leben durch funktionierende Gemeinschaften jedenfalls gesichert ist?
  • Wie können wir Organisationen aufbauen, in denen Menschen ihre Selbstwirksamkeit und ihre Gestaltungskraft erleben können?

Es handelt sich darum,
alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.

(Rainer Maria Rilke)

„Intuition ist ein plötzliches
Eintauchen der Seele in die
universelle Strömung
des Lebens.“

(Paulo Coelho)

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„Die Revolutionäre
machen nicht die Revolution!
Die Revolutionäre
sind diejenigen, die wissen,
wann die Macht
auf der Straße liegt
und wann sie sie
aufheben können!“

(Hannah Arendt)

„Die Revolutionäre
machen nicht die Revolution!
Die Revolutionäre
sind diejenigen, die wissen,
wann die Macht
auf der Straße liegt
und wann sie sie
aufheben können!“

(Hannah Arendt)

„Zweifelt nie daran,
dass eine kleine Gruppe
überlegter, engagierter Menschen
die Welt verändern kann.
Tatsächlich sind sie
die Einzigen, die sie
jemals verändert haben.“

(Margaret Mead)

Führen im Vertrauen auf das Leben

  • Wie entscheiden wir, wenn wir grundsätzlich dem Vertrauen mehr Bedeutung geben als der Angst und dem Kontrollbedürfnis?
  • Wie organisieren wir Führung, wenn wir darauf vertrauen, dass Menschen ihre Fähigkeiten einbringen und etwas für das Gemeinsame beitragen wollen?
  • Wie bauen wir Organisationen so auf, dass das Vertrauen untereinander gestärkt wird, Angst und Kontrolle reduziert wird?
  • Wie führen wir, wenn wir darauf vertrauen, dass es das Leben gut mit uns meint?
  • Wie würden wir entscheiden, wenn wir das Leben, die Welt als einen Ort der Fülle (statt des Mangels) verstehen würden?

 

 

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Hemma Rüggen ist Teil des Kernteams von Pioneers of Change