Aufleben statt Ausbrennen I 11.-14. November I Art of Change Summit

Viele Menschen laufen einer Wiese und lachen.

Magie braucht keinen Glitzer

Wie echte Kokreation gelingen kann ...

Ein Jahr lang sind 24 Menschen im Rahmen von LEAD THE CHANGE auf dem Lernweg der Kokreation. Aktuell finalisieren sie ihr Abschlussprojekt. Ein Abschluss, der für sie auch einen neuen Anfang bedeutet – denn diese 24 Menschen denken groß, weit und – gemeinschaftlich. Bevor sie nächste Woche mit dem Ergebnis in die Öffentlichkeit gehen, haben sie heute ihre wichtigsten Erkenntnisse monatelanger Kokreation geerntet. 

„Jetzt bitte Gruppen bilden! Es kommt eine Teamaufgabe!”

Wie geht’s dir, wenn DU das hörst?
Spürst du schon bei dieser Aufforderung inneren Widerstand?
Irritiert sie dich?
Ärgert sie dich, weil du viel lieber “Einzelkämpfer:in” bist?
Weil du lieber die Fäden ziehst, die Kontrolle hast und dich am liebsten auf dich selbst verlässt?

Ich (Sarah) kenne dieses innere Augenverdrehen gut. Ich kenne Gefühle und Gedanken von „Die anderen werden viel weniger als ich machen.” über „Am besten kann ich es eigentlich alleine.” bis zu „Wenn eine Aufgabe niemand machen mag, werde ich sie ohne große Lust übernehmen.” Weil das immer schon so war. Weil ich das kenne.

Sarah | RISE! Teilnehmerin

Wo aber beginnt wirkliches Neuland?

Außerhalb meiner Komfortzone. Und die durfte ich beim Jahrestraining LEAD THE CHANGE mehr als einmal verlassen. Ehrlich gesagt ist LEAD THE CHANGE vor allem außerhalb meiner Komfortzone, dabei  gut und sicher begleitet vom Leitungsteam und der Gruppe.

Sich vertrauensvoll in die Gruppe hineinentspannen. Die Kraft der Gruppe nutzen. Ist das Kokreation? Wie soll das gehen? Und: Geht das überhaupt? 

Kurze Antwort: Ja, das geht wirklich.

Lange Antwort: Lies weiter, wie es uns dabei ging.

Was wir erlebt haben oder: Wo ist der Glitzer?

Zugegeben, ich habe mir die Kokreation schon ein bisschen zauberhaft vorgestellt. Ein bisschen Glitzer und so. Vielleicht auch ein bisschen konfliktfrei, ein bisschen Verdrängen, ein bisschen Verschweigen. Ein bisschen um den Brei herum. 

Was gemeinsames Schaffen dann für mich wirklich war: Ohne Glitzer, und trotzdem magisch. Authentisch, spannungsgeladen, erkenntnisreich – und tief berührend. Ich habe erfahren: Ich darf den anderen Menschen im Prozess nahekommen, und – vor allem – auch mir selbst.

Nein, Kokreation hat für mich nicht bedeutet: heile Welt. Ja, es gab Irritationen und Reibungen und am liebsten wäre ich manchmal am liebsten einfach gegangen. Aber: Ich durfte erleben, was es bedeutet, eben nicht zu gehen. Sondern zu bleiben und – mehr noch – auszusprechen und zu teilen, wie es mir gerade geht. „Mich hat es richtig geärgert, dass du den Call vergessen hast. Ich war frustriert und ganz schön alleine.”, das habe ich einmal gesagt. Manchmal hab ich auch nachgefragt: „Hey, ich spür dich grad nicht mehr. Wo bist du? Was passiert in dir? Gehst du mit dem, was wir gerade besprochen haben, mit?” 

Immer wieder habe ich mich in meinen alten Rollen erlebt oder zumindest kurz davor, wieder in diese hineinzuschlüpfen. Zurück in die Komfortzone – die bequem auf mich gewartet hat. Doch habe ich mich immer wieder dafür entschieden: Dieses Mal mache ich es anders! Dieses Mal spreche ich es an, was mich irritiert. Oder auch: Dieses Mal nehme ich die Aufgabe nicht, auf die ich keine Lust habe und die keiner will. Und begebe mich in die Unwissenheit, was dann passiert.

Viele verschiedene Personen die zur LTC4 Gruppe dazugehören
LEAD THE CHANGE Jahresgruppe 2023/24

Als mein Herz große Augen machte

Ich erinnere mich an einen Zoom-Call, in dem die Ideen nur so gesprudelt sind. Mit dem Sprudeln habe ich erkannt: Niemals hätte ich all diese Ideen alleine haben können. Meine Ideen waren nur so kraftvoll, weil ihnen die Ideen der anderen zuvor den Boden bereitet haben. Vor meinen Ideen kamen andere und nach meinen Ideen werden andere kommen. 

Mein Herz machte große Augen, als es verstand: Ich bin ein Teil von dem, was gerade passiert. Ob mein Name irgendwo steht oder nicht, ist nicht mehr wichtig. Meine Idee ist nicht mein Besitz, sondern eingewoben in ein Netz.

Die Erkenntnis, dass Kokreation genau jetzt schon wieder stattfindet, berührt mich. Genau jetzt sitzen Josef und ich vor diesem Blogartikel. Er in Südtirol, ich im Railjet nach Graz. Und wir beide sind weiterhin eingewoben in das Netz unserer Gruppe, in der wir unsere Weggefährt:innen gerade nach ihren Erkenntnissen aus der Kokreation gefragt haben.

Mein alter Satz „Eigentlich kann ich das am besten allein.” durfte gehen. Dafür hat mich ein anderer Satz angelächelt und ist auf mich zugekommen – und der heißt: Mit anderen zusammen hat mein Tun mehr Kraft.” Diesen umarme ich jetzt – und streue ein bisschen Glitzer auf ihn.

Fünf Erkenntnisse aus der Kokreation im LEAD THE CHANGE LAB*

* Dem Kokreations-Experimentierfeld im Rahmen des Jahrestrainings.

BARBARA: Größer als die Summe der (Einzel-)Teile
„Kokreation ist für mich das Phänomen, wenn sich mehrere Menschen in einem präsenten Zustand einer Fragestellung oder Aufgabe zuwenden und dann durch ein gemeinsames Assoziieren ein neues Ganzes entsteht – das größer ist als die Summe seiner Teile. Am Ende des Prozesses hat niemand das Ergebnis gemacht, sondern es entstand auf wundersame Weise und alle haben dazu beigetragen.“

Barbara von der Lead the Change Gruppe
Robert von Lead the Change

ROBERT: „Ich muss sein“ wird zu „Ich kann sein“
„Einen Check-In machen: Eine offene und wertschätzende Begegnung, zu Beginn der gemeinsamen Reise, bildet stabile Fundamente für Pfeiler, zwischen denen sich Gestaltungsspielräume aufspannen können. Wenn ich am Anfang ausspreche, wie ich aktuell da bin und was ich in den Moment des gemeinsamen Gestaltens gerade mitbringe, kann sich im Anschluss meine Kreativität angstfrei entfalten. Wenn ‘Ich muss sein’ zu ‘Ich kann sein’ wird, entstehen magische Momente.“

JOSEFJede Stimme darf gehört werden
„Jede:r Einzelne ist wichtig. Jede Stimme darf gehört werden. Manchmal verbirgt sich eine Schatzkiste gerade hinter der Meinung, die sich nicht traut, laut ausgesprochen zu werden oder hinter der Aussage, die komplett aus der Reihe tanzt, als unwichtig oder sogar störend abgestempelt wird. Das kann sich wie echte Magie anfühlen, habe ich als Teil der LEAD THE CHANGE – Gruppe erlebt.“

Josef von Lead the Change
Ute-LTC4 (1)

UTE: Es braucht Vertrauen in den Schwarm
„In der Magie der Kokreation bin ich Teil eines Schwarms. Die Grundzutat ist Vertrauen, eine Prise Nicht-Festhalten-”Müssen“ und Neugierde. Vielleicht fühlt sich so eine Krähe, wenn sie im Schwarm wilde Muster in den Abendhimmel malt. Oder ein Fisch im Fischschwarm, der in rätselhafter Choreographie zum Erhalt des Lebens tanzt?
Kokreation heißt für mich, gemeinsam Lebendigkeit zu schaffen, in mir und mit den anderen – und dann Vertrauen hegen in die sich entfaltende Schwarmintelligenz. Es ist wie ein Wunder, es ist magisch!“

ONDINE: Räume zum Energietanken entstehen wie von selbst
„Wir haben uns mit dem Vertrauen, dass jede:r etwas beizutragen hat und dass jede:r sich auch einbringen möchte, unserer Team-Aufgabe zugewandt. Dabei sind wie von selbst sichere Räume zum Energietanken entstanden. Ich bin achtsam mit meinen Ressourcen ebenso wie mit denen der anderen umgegangen – dadurch wurde niemand überlastet.“

Ondine von Lead the Change

„Ja, und wo ist nun das Ergebnis eurer Kokreation?”

…fragst du dich vielleicht. Ich kann deine Neugierde nachvollziehen. Und: Mir geht es genauso! Bis zum nächsten Newsletter am 15. September brauchen wir noch Geduld. Dann darf das, was entstanden ist, hinaus in die Welt. Es wird groß, weit und neu und: Es wird magisch glitzern!

Lust auf Kokreation? Komm zu LEAD THE CHANGE!

Du willst sie ausprobieren, diese magische Kokreation, und zusammen mit anderen etwas in die Welt bringen? Du bist neugierig, möchtest in den Wandel schreiten und dich von alten Rollen verabschieden? Dann hast du bis Ende September noch die beste Gelegenheit dafür, denn: LEAD THE CHANGE 2024/2025 startet im November 2024. Bis 30. September 2024 kannst du dich noch für das Jahrestraining anmelden.

» Hier findest du alle Infos zum Jahrestraining & zur Anmeldung.

Eine Einladung: Wie geht’s dir beim gemeinsamen Tun?

Wir sind neugierig auf deine, auf eure Stimmen und Kommentare.

Wie geht es dir beim gemeinsamen Arbeiten, ob du es nun Kokreation, radical collaboration oder Gruppenarbeit nennst? 

Teile gern deine Erfahrungen mit uns. Was sind deine „Up’s“ und „Down’s“? Welche Momente – ob magisch oder nicht – hast du beim gemeinsamen Tun erlebt?

Annette, Ira und Karin sind drei von mittlerweile über 850 Absolvent:innen des Kurses „Hosting für Kulturwandel”. In diesem Onlinekurs lernen Menschen mit Methoden des „Art of Hosting, Begegnungsräume zu gestalten, sodass alle Anwesenden ihr volles Potenzial einbringen und Mitverantwortung für das gemeinsame Anliegen übernehmen können. So werden die Kurs-Teilnehmenden ermutigt, Kulturwandel in ihren Teams, Projekten und Organisationen mitzugestalten. Nächster Start: 9. Oktober 2024

Ich freu mich über deinen Kommentar zu diesem Beitrag!

Deine Hemma 

Tipp: Webinar am 25.09.

Wie geht es dir WIRKLICH? Was steckt in Angst, Wut, Traurigkeit, was für dein Leben wichtig und richtig ist? Ein Webinar als Vorgeschmack auf das LEAD THE CHANGE Jahrestraining.

NÄCHSTE TERMINE FÜR DICH

25Nov17:0020:30Projekt­schmiedeGemeinsam werden Träume und Ideen Wirklichkeit! Trag dazu bei als Projektgeber:in oder Projektberater:inEvent Type :Online-Event

25Sep18:0020:00Negative Gefühle - Positive Seiten !?!Welche Potenziale in der Angst, Wut & Traurigkeit stecken.Event Type :Kostenfreies Webinar

26Sep20:0022:00Start: Women Re.MemberFrauen* führen für das LebenEvent Type :Onlinekurs

18Nov(Nov 18)15:0028Sep(Sep 28)13:30Start Jahrestraining: Lead the ChangeJahrestraining für Pionier:innen des WandelsEvent Type :Live-Event

ÄHNLICHE THEMEN

Trete unserer Signal-Gruppe bei:

QR Code zum Beitreten in der Pioneers of Change Signal-Gruppe

Wir senden wöchentlich News von Pioneers of Change, du kannst jederzeit problemlos austreten oder die Gruppe auf stumm schalten. Ich stimme der Datenverarbeitung laut Datenschutzerklärung zu.

Trete unserer Telegram-Gruppe bei:

QR Code zum Beitreten in der Pioneers of Change Telegram-Gruppe

Wir senden wöchentlich News von Pioneers of Change, du kannst jederzeit problemlos austreten oder die Gruppe auf stumm schalten. Ich stimme der Datenverarbeitung laut Datenschutzerklärung zu.

Wöchentliche Inspiration

Abonniere unseren wöchentlichen Newsletter oder Messenger-News für ermutigende Impulse und ausgewählte Tipps für eine herausfordernde Zeit.

Hemma & Martin | Pioneers of Change

Hemma & Martin

2 Kommentare zu „Magie braucht keinen Glitzer“

  1. Liebe Sarah,
    sooo treffend auf den Punkt gebracht, danke für deinen Artikel. Es macht mir Mut, mich wieder mehr darauf einzulassen, und nicht die scheinbar schnellere “Abkürzung” zu nehmen.
    Ich erlebe das gerade bei der Vorbereitung auf unser (Verlängerungs-) Modul 9. Ein wunderbarer Austausch mit Brigitte, Julia und Tim, eine Bereicherung auf allen Ebenen.
    Liebe Grüße aus Osttirol
    Reinhold

    1. Lieber Reinhold,
      richtig schön, von dir zu lesen und davon, dass du die Kokreationsmagie – mit oder ohne Glitzer – auch so stark erlebt hast. Und ich werde neugierig und freu mich sehr, wenn ich von eurem Verlängerungsmodul 9 lese. Mega!
      Magische Grüße zurück aus Wien,
      Sarah

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen